Röhner-Münch, Dr. Karla

Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Rehabilitationswissenschaften

Sprachbewusstheit - Kriterium für richtiges und falsches Üben? (Seminar)

Angesichts massiver Medienkonkurrenz wird es beim Schriftspracherwerb für viele Kinder immer schwerer, die integriert-automatisierte Stufe, also das schnelle sinnerfassende Lesen und mühelose Schreiben, zu erreichen. Kriterien für ?richtiges Üben? zu kennen erhält deshalb wachsende Bedeutung. Umso mehr verwundert es, dass eine solch eminent wichtige fachlich-didaktische Frage derzeit kaum thematisiert wird. Nebulöse Vorstellungen über die der Einführung ins Alphabet folgenden Phasen bzw. über die ihnen zu Grunde liegenden notwendigen Lernschritte (und damit auch über die Entstehung von LRS) lassen viele Lehrpersonen zu ungeeigneten Materialien und Methoden greifen. In deren Gefolge entwickeln sich Lesefrust und Schreibunlust. Ein wesentlicher Mangel scheint das zu geringe Augenmerk auf jene Qualität in der Auseinandersetzung mit Schriftsprache zu sein, die als Sprachbewusstheit gekennzeichnet werden soll. Mit einem ?Sündenregister? und Kriterienkatalog für richtiges und falsches Üben sowie anhand praktischer Beispiele wird versucht, über diesen didaktisch unabdingbar notwendigen Teil des Lehr- und Lernprozesses klarere Vorstellungen zu entwickeln.