Programmdetails
Zückner, Hartmut
Universitätsklinikum Aachen, Lehranstalt für Logopädie
Stottern und Emotionen - Therapeutische Interventionen aus Beratung und Psychotherapie (Seminar)
In den gängigen Konzepten der Nicht-Vermeide-Ansätze in der Stottertherapie von Jugendlichen und Erwachsenen wird das Ziel der Reduzierung von negativen Gefühlen vornehmlich über die klassische Methode der Konfrontations- bzw. Expositionstherapie erarbeitet. Über die kontrollierte Konfrontation mit den aversiven Stimuli (Kernverhalten und Zuhörerreaktionen) wird der Patient in abgestuften Übungshierarchien konfrontiert und es kommt so zu einer Reduzierung der mit dem Stottern einhergehenden negativen Emotionen.In der therapeutischen Praxis stößt man auf Patienten, bei denen eine erfolgreiche Bearbeitung von negativen Gefühlen auch andere therapeutischen Interventionen ? vor allem schon zu Beginn - verlangt. Insbesondere bei sehr verfestigten negativen Kognitionen dem Stottern gegenüber, sind Methoden und Techniken aus dem Feld von Beratung und Psychotherapie wirksam.Intervention wie die Kognitionsanalyse, Zielsatzarbeit, Beziehungsanalyse und die lösungsorientierte Fokussierung als Methoden aus dem Bereich systemischer Beratung und kognitiver Therapie beziehen sich auf die wechselseitige Beeinflusstheit von Kognitionen und Emotionen bei Stottern und unterstützten die lerntheoretische begründeten Verfahren der Desensibilisierungstherapie.