Programmdetails
Reddemann-Tschaikner, Marianne
Berufsfachschule für Logopädie im Werner Otto Institut, Hamburg
HOT - ein handlungsorientierter Therapieansatz für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen (Vortrag)
Der handlungstheoretische Rahmen des HOT stützt sich auf das Konzept von Frau Dr. Irina Weigl über den Zusammenhang zwischen Handlung und Sprache, die sie in ihren Untersuchungen zum Spracherwerb und zur Kognition im Kleinkind- und Vorschulalter entwickelt hat. Der HOT wurde entwickelt aufgrund der Therapieerfahrungen bei Kindern mit einer bestimmten Art von Sprachentwicklungsstörungen. Die Kinder hatten Probleme im Bereich der Syntax, der Morphologie, Schwierigkeiten in den Bereichen Sequenzierung, Textentwurf und auf der lexikalisch-semantischen Ebene. Einige Kinder hatten auch Sprachverständnisprobleme. Neben den sprachlichen Auffälligkeiten hatten die Kinder Probleme im Bereich der Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsprobleme, Schwierigkeiten beim Problemlöseverhalten und beim Erstellen eines Handlungsplanes.Ich stelle einen Therapieansatz vor, in dessen Mittelpunkt Handlungen stehen, wobei das Kind auf unterschiedlichen Ebenen arbeitet, die einander im Verlauf der Therapie ergänzen. Der HOT besteht aus 5 Phasen:- Planungsebene: Vorbereitung der Handlungssequenz- Sprachebene: Benennung des Materials der Handlung- Bild-/Planungsebene: Planung des Handlungsablaufs- Handlungsebene: Umsetzung des Handlungsablaufs- Bild-/Sprachebene: Verbalisierung des HandlungsablaufsIn den letzten Jahren wurde der HOT, in modifizierter Form, auch bei Kindern mit Down-Syndrom (in einer Gruppentherapie) und anderen geistigen Behinderungen erfolgreich durchgeführt. Die Elternbegleitung ist ein wichtiger Bestandteil des HOT. Der HOT ist ein praxiserprobtes Therapiekonzept.