Hefke, Tatjana

Staatl. Gepr. Logopädin / Familienstellen, Bonn

"Wenn die Bindung stärker ist als die Sprache" Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen auch systemisch betrachtet (Vortrag)

Systemische Aufstellungsarbeit wird in vielen Berufssparten immer populärer. Sprache und Spracherwerbsstörungen als Teil eines Familiensystems zu betrachten, eröffnet einen größeren Rahmen. Ich referiere über meine Erfahrungen mit Aufstellungsarbeit bei kindlichen Sprachstörungen, problematischem Mehrspracherwerb, Stottern, Lernstörungen, Stimmstörungen und in der Elternberatung.Zunächst bekommen Sie einen Einblick in die Arbeits- und Wirkungsweise von Familien- und Symptomaufstellungen. Theoretische Hintergründe, die Vorgehensweise, Aufstellungsarten und Wirkung werden vorgestellt und anhand von logopädischen Anliegen erläutert. An praktischen Beispielen möchte ich verdeutlichen, wie systemisch-phänomenologische Aufstellungen eine Sprach(heil)behandlung sinnvoll ergänzen können und wo sich Grenzen zeigen.In der praktischen Durchführung wird durch die Aufstellung von Menschen oder hölzernen Figuren in der Einzelsitzung für alle Beteiligten sichtbar und leicht nachvollziehbar, welche Wirkung verborgene, nicht bewusst wahrgenommene oder geachtete Bedingungen und Personen eines Systems haben. Offensichtlich und meist sehr schlicht ist die Umkehrung und Auflösung einer Identifikation durch einen Satz oder ein Ritual. Es lohnt sich darüber hinaus auch, die eigene Position als Helfer zu betrachten und zu erfahren, wann unser Handeln gemäß und wann anmaßend ist.